Eine Catwalk Wand ist recht einfach gemacht, spart Platz und Geld.
Vor einem Jahr haben wir zwei tierischen Mitbewohner, Snowball und Tiger, aus dem Tierheim Bergheim zu uns geholt und mussten dafür natürlich einige weitere Anschaffungen tätigen.
Da wir beide vorher noch nie Katzen hatten, haben wir uns über die Haltung informiert. Neben den offensichtlichen Dingen, wie Katzenklos, Futternäpfe oder Transportboxen, benötigen Katzen eben auch Kratzbäume. Oder anders gesagt: Möglichkeiten zum Klettern und Kratzen. Kratzbäume gibt es natürlich auch zu kaufen, aber ganz ehrlich, diese plüschigen Dinger finden wir nicht schön anzusehen. Mal ganz davon abgesehen, dass sie auch sehr wuchtig sein können und somit einiges an Platz brauchen. Dazu sollten sie auch möglichst hoch sein, da Katzen gerne hohe Aussichtspunkte haben. Aber selbst die höchsten Kratzbäume hätte man bei uns nicht an der Decke befestigen können, da wir höhere Decken haben als es der Standard ist. Kratzbäume aus Naturholz sind sehr teuer und das Platzproblem ist damit noch immer nicht gelöst. So kamen wir auf eine Catwalk Wand.
Eine Catwalk Wand ist schnell erklärt: Man befestigt Bretter, Stämme, Körbe oder was man der Katze zum Klettern und Kratzen anbieten möchte, an der Wand. Je nachdem nimmt so nur die Tiefe dieser Gegenstände, die in den Raum ragt, Platz weg. Daher empfiehlt es sich, die breiteren und tieferen Sachen wie Körbe eher über Kopfhöhe anzubringen. Die Katze(n) haben aber auf diese Art und Weise eine sehr viel größere Fläche zum Klettern und Toben, als es ein Kratzbaum bieten kann. Die Materialien sind nicht so teuer, man kann so einen Catwalk auch nach und nach erweitern und so Geld sparen (Wobei ich anmerken möchte: Wir haben allein für die Anschaffung der Tiere und die dazugehörige Grundausstattung rund 1000€ ausgegeben. Wer dabei schon sehr stark knapsen muss, sollte sich aus Liebe zum Tier besser keines anschaffen. Neben den laufenden Kosten wie Futter und regelmäßige Tierarzt Besuche, können auch einfach Krankheiten und Unfälle dazukommen und das kann auch schnell in den 4stelligen Bereich gehen. Aktuell werden viele Tiere abgegeben oder müssen eingeschläfert werden, nur weil die Kosten nicht beglichen werden können. Seid also ehrlich zu euch, ob ihr das wirklich stemmen könnt.).
Details zu unserer Catwalk Wand
Wir haben zuerst eine Wand im Wohnzimmer gestaltet, damit die Katzen bei uns sein können. Dazu haben wir einen großen und einen kleinen Birkenstamm gekauft (ca. 16 und 8€). Den großen Stamm haben wir mit Abstandshaltern schräg angebohrt, damit die Katzen nach oben klettern können. Den kleinen senkrecht, damit sie daran klettern und kratzen können. Die Wand ragt halb in den Raum und trennt so die Küche vom Wohnzimmer. Am Ende der Wand haben wir ganz oben einen Korb (5€ über Kleinanzeigen) angebracht. So können die Katzen alles sehen: Das Wohnzimmer, die Küche, den Garten. Dazu haben wir Birkenscheiben, ein Brett und runde Kletterstufen an der Wand angebracht. Die Stämme wurden teilweise mit Sisal umwickelt, da sie ansonsten zu rutschig sind. Man könnte auch die Rinde entfernen, aber das war uns zu aufwändig. Da beide gerne im Korb liegen, hatten wir einen zweiten zum Aufhängen gekauft. Allerdings war Tiger viel zu groß für den Korb und Snowball war so wild damit, dass er mehrfach fast runter gefallen wäre. Also haben wir den Korb durch eine Hängematte ersetzt.
Unsere Katzen sind Freigänger, also würde diese eine Catwalk Wand reichen. Aber wir haben sie dennoch bis in den Flur erweitert. Dazu haben wir auf der einen Seite viele Birkenscheiben (ca. 8€ pro Stück) auf gut 2,10m Höhe angebracht. So können sie von Scheibe zu Scheibe hüpfen. Auf der anderen Seite haben wir an der Treppe entlang einen weiteren, großen Birkenstamm schräg angebohrt und noch einen Korb angebracht. Auch dieser wird gerne genutzt. Über dem Durchgang vom Flur zum Wohnzimmer haben wir eine Hängebrücke aus Holz montiert. Die ist unseren beiden leider unheimlich, die hüpfen lediglich von einer Plattform zur anderen.
Die Materialien haben wir im Baumarkt und beim großen A Versandhandel gekauft. Es gibt dort auch schon fertige Module, die man nur noch anbohren muss, die sind aber wieder teurer, als wenn man kreativ wird und einzelne Gegenstände selbst zusammenstellt. Insgesamt haben wir aber grob geschätzt auch gut 400€ für alles bezahlt. Verglichen mit der Fläche, die unsere Katzen aber nun haben mit der Fläche, die ein Kratzbaum bietet, ist das ein gutes Preisleistungsverhältnis. Es war auch gut, erstmal mit wenigen Teilen anzufangen, so konnte man die Katzen beobachten, wie sie es annehmen, wo man noch verbessern kann. Wir wollen auch im Gäste/Arbeitszimmer Klettermöglichkeiten anbringen, aber das hat noch Zeit. Die Catwalk Wand im Wohnzimmer wird gut angenommen, wobei der Weg meistens der den Stamm hoch und von da aus in den Korb ist. Im Flur werden ebenfalls der Stamm und der Korb genutzt, manchmal gehen sie vom Wohnzimmer aus zu den Birkenscheiben und springen dann von einer Birkenscheibe quer rüber in den Korb im Flur. Die Birkenscheiben so als Hüpfstrecke werden leider nicht genutzt. Wie alle Katzen finden sie auch einfache Pappkartons auf dem Boden am besten.
Was für eine tolle Idee, ich habe schon mehrfach gelesen, dass Katzen gerne von oben aus beobachten. Und viel schöner als die herkömmlichen Kletterdinger sieht es auf jeden Fall aus. Toll geworden!!
Schönen Wochenstart
Vielen Dank! Ja mit der Höhe das haben wir auch gelesen und klassische Kratzbäume gefallen uns einfach nicht. Das hier war einfach eine gute Lösung. LG, Rahel