Lage, Lage, Lage: Wer kennt den Spruch nicht? Bei der Grundstückssuche ist die Lage eigentlich das wichtigste Kriterium. Bei der Knappheit von Grundstücken ist man da kommt man gerne in die Versuchung, das nächste Verfügbare zu nehmen. Bei der langen Suche habe auch ich das ein oder andere Mal gedacht, ach, wir nehmen einfach das, obwohl viele Gründe dagegen sprachen. Das Warten aber hat sich gelohnt und wir bekamen unser Traumgrundstück. Klar, ein Grundstück direkt am Meer ohne Nachbarn und Touristen wäre noch besser. So haben wir aber für unsere Ansprüche ein schönes Grundstück bekommen. Mehr zur Grundstückssuche könnt ihr in dem Beitrag dazu lesen.
So viele Ansprüche hatten wir eigentlich gar nicht: Wir wollten beide nicht lange pendeln, gerne etwas ländlich wohnen, aber noch etwas Infrastruktur haben, keine zu dichte Bebauung und keine Lärmquellen wie Flugzeug oder Autobahn direkt in der Nähe haben.
Wir wohnen nun recht ländlich, können aber fußläufig einen Bäcker erreichen. Mit dem Fahrrad oder eben mit dem Auto kann man auch innerhalb von 5-10 Minuten Geschäfte, Ärzte, Apotheken usw. erreichen. Öffentlicher Nahverkehr ist vorhanden, allerdings muss man da auch erst einmal 10 Minuten bis zur nächsten Haltestelle laufen und von da aus fährt ab Abends dann auch kein Bus mehr. Eigentlich waren auch erst ein Einkaufszentrum und dann ein Kreativ Quartier, wie es in Dorsten bereits aufgebaut wurde, fußläufig zu bauen, aber diese Versprechen wurden beide nicht eingehalten. Dennoch bin ich mit der Infrastruktur zufrieden. Dichte Bebauung ist hier Ansichtssache. Es ist ein sehr großes Wohngebiet. Da wir aber an der Randlage wohnen, finde ich es nicht zu eng. Wenn unser Garten an drei Seiten an Nachbargärten angrenzen würde, fände ich das nicht so toll. Gerade wenn jemand vor Kopf wohnt, ist das mit der Privatsphäre im Garten schwieriger. Lärmquellen. Tja. Wir haben keinen Flugzeuglärm oder eine Autobahn. Allerdings wurde der Bebauungsplan während der Bauphase geändert und hinter dem kleinen Waldstück hinter unserem Garten befindet sich nun ein Fußballplatz. Hätten wir das vorher gewusst, wäre das evtl sogar ein Ausschlusskriterium gewesen. Bei geschlossenen Fenstern bekommt man zum Glück nichts mit und ich kann das auch recht gut ausblenden.
Das Grundstück brachte aber sogar noch ein paar Extras mit, an die wir vorher nicht gedacht hatten: Direkt hinter dem Garten haben wir ein kleines Waldstück, was auch einfach eine schöne Aussicht ist. Mittlerweile leben zwei Katzen bei uns, die den Wald ebenfalls sehr zu schätzen wissen. In einer anderen Lage hätten sie nicht nach draußen gekonnt. Es gab in dem Gebiet keine sehr einschränkenden Vorschriften. Jeder konnte nach Geschmack und Budget bauen. So sehen nicht alle Häuser gleich aus und auch wir konnten das Haus so bauen, wie wir es wollten. Obwohl es ein riesiges Wohngebiet ist, wurden viele Grünflächen angelegt mit einigen Spielplätzen. Wir haben direkt vor der Haustür die Möglichkeit, in einer schönen Umgebung spazieren zu gehen.
Das alles sind aber alles nur rein persönliche Empfindungen zum Grundstück, die bei uns eben gepasst haben. Objektiv betrachtet gehört zu Lage, Lage, Lage der Wert des Grundstückes. Der bemisst sich natürlich an der Region, an dem tatsächlichen Standort und dann auch an solchen Dingen, die für uns wichtig waren: Infrastruktur, Lärm, Freizeitwert. Meiner persönlichen Meinung nach sollte man das im Hinterkopf behalten für den Wiederverkauf. Wer von Anfang an weiß, dass er das Haus ohnehin vererben will, muss dann eben für sich selbst entscheiden, ob er den Wiederverkaufswert für die Erben mitbedenkt. Ich denke, am wichtigsten ist, sich im eigenen Haus und damit auf dem eigenen Grundstück wohl zu fühlen während man dort lebt. Und das für den Wohlfühlfaktor ausschlaggebend ist, ist bekanntlich Geschmackssache. Wie seht ihr das? Lieber objektive Lage, Lage, Lage oder subjektiv?